Ort: | Bern - Schweiz |
Auftragsart: | Städtebauliche Studie |
Bauherrschaft: | SWB Ortsgruppe Bern |
Jahr: | 2014 |
Nutzung: | Mischnutzung |
Besonderheit: | Städtebauliches Grossprojekt, Projektentwicklung mit interdisziplinärem Team, Transformation eines Unorts, Weiterentwicklung ESP Ausserholligen Bern |
Was haben Architektinnen, Industriedesigner, Möbelhändlerinnen und Landschaftsarchitekten gemeinsam? Sie gestalten unsere Alltagswelt. Vor hundert Jahren haben sich einige von ihnen im Schweizerischen Werkbund SWB zusammen geschlossen, einem Verein für «Kunst, Industrie und Handwerk». Ein interdisziplinärer Verband avant la lettre, wie ein paar Jahre vorher der Deutsche Werkbund und später Nachfolgeorganisationen in Europa und den USA.
Bis in die Zwischenkriegszeit setzte der SWB Massstäbe für das moderne Bauen und Wohnen, unter anderem mit der Mustersiedlung Neubühl bei Zürich. Nach dem zweiten Weltkrieg propagierte der SWB für Möbel, Haushaltgeräte und Geschirr erschwingliche Qualität statt billiger Massenware. Mit Ausstellungen, Vorträgen und der jährlichen Auszeichnung «Die gute Form/SWB» verhalf er der nationalen Gebrauchsgüterindustrie zu einem wirksamen Marktauftritt und indirekt dem Swiss Design zu internationalem Ruf.
So hat eine Arbeitsgruppe des SWB Bern mögliche Zukünfte für einen Berner Stadtteil erdacht und zeigt sie hier in Wort, Bild und Ton.
Öffentlicher Raum als Keimzelle der Stadt. Wir gehen vom Vorhandenen aus und das bereits gut erschlossene Stadtgebiet wird verdichtet. Wir denken ein Stadtquartier neu. Eine Mischung von Wohnüberbauungen mit unterschiedlichen Ausbaustandards dient allen sozialen Gruppen. Intelligente Übergangsnutzungen für bestehende Gebäude schaffen Abwechslung. Aufgewertete Freiräume fördern Begegnung und gemeinsame Aktivitäten. Überdimensionierte Verkehrsbauten werden zurückgebaut. Der überdachte Raum unter dem Autobahnviadukt wird mit Läden, Cafés und Spielflächen zum Begegnungsort wie die Lauben der Berner Innenstadt. Neue Wege und Plätze vernetzen das Gebiet und verbinden es mit den benachbarten Stadtteilen. Die hohe Qualität des Wohnumfeldes erlaubt es, individuelle Flächenansprüche zu vermindern. Neben Neubauten sind Alternativen, z.B. Strukturen für den Selbst-Ausbau, gefragt. An den Anforderungen von heute und morgen orientiert sich zudem ein ökologisches Vorgehen für Neu- und Altbauten mit entsprechend ressourcenschonender Bauweise.
«ein Unort wird zum lebenswerten und bunten Stadtquartier»
«Bauen oder nicht bauen …es bleibt ein Organisieren»