Ort: | Bern - Schweiz |
Auftragsart: | Studie |
Bauherrschaft: | SWB Ortsgruppe Bern |
Jahr: | 2013 |
Nutzung: | Stadtquartier |
Besonderheit: | interdisziplinäre Entwicklungszusammenarbeit Eine Vision aus freien Stücken Ein Geschenk an die Stadt Bern |
Was haben Architektinnen, Industriedesigner, Möbelhändlerinnen und Landschaftsarchitekten gemeinsam? Sie gestalten unsere Alltagswelt. Vor hundert Jahren haben sich einige von ihnen im Schweizerischen Werkbund SWB zusammen geschlossen, einem Verein für «Kunst, Industrie und Handwerk». Ein interdisziplinärer Verband avant la lettre, wie ein paar Jahre vorher der Deutsche Werkbund und später Nachfolgeorganisationen in Europa und den USA.
Bis in die Zwischenkriegszeit setzte der SWB Massstäbe für das moderne Bauen und Wohnen, unter anderem mit der Mustersiedlung Neubühl bei Zürich. Nach dem zweiten Weltkrieg propagierte der SWB für Möbel, Haushaltgeräte und Geschirr erschwingliche Qualität statt billiger Massenware. Mit Ausstellungen, Vorträgen und der jährlichen Auszeichnung «Die gute Form/SWB» verhalf er der nationalen Gebrauchsgüterindustrie zu einem wirksamen Marktauftritt und indirekt dem Swiss Design zu internationalem Ruf. Mit den konsumkritischen Achtundsechzigern gerieten die «Missionare des guten Geschmacks» in die Kritik. Die junge Generation forderte, die (Konsum)gegenstände nicht losgelöst von Produktionsbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu betrachten.
Heute wäre die Propagierung einer Mustersiedlungunzeit gemäss. Unsere mittlerweile hochmobile Konsum und Eventgesellschaft stellt nochmals neue Anforderungen: Umgang mit Bestehendem, Stadtreparatur, kürzere Wege, Zwischennutzungen, Alternativen zum wachsenden Flächenverbrauch. Aber auch die Informationswege und Vermittlungsformen sind ganz andere als vor hundert Jahren. An die Stelle von Schweizer Warenkatalog und Collage sind 3D-Visualisierung und Diskussionsplattform getreten.
So hat eine Arbeitsgruppe des SWB Bern mögliche Zukünfte für einen Berner Stadtteil erdacht und zeigt sie hier in Wort, Bild und Ton.
«ein Unort wird zum lebenswerten und bunten Stadtquartier»
«Bauen oder nicht bauen …es bleibt ein Organisieren»